Leben und Pseudophilosophie

Sonntag, 11. September 2011

Kleiderwerbung

In Zeitschriften und Plakaten werden und sehr oft Kleider präsentiert, viel mehr als die blosse Stück Stoff wird da beworben, ein Lebensgefühl transportiert: Du bist cool, lebst frei oder bist so sexy, Hippie, Fashionvictim (dieses unmögliche Wort hab ich ja zum Glück schon öfters nicht mehr gehört).
Aber müssen wir denn unbedingt diese Dinge besitzen?
Brauchen wir das Materielle um es zu leben, was in uns wachsen kann – wieso leben wir dieses Gefühl nicht einfach?
Damit es eben mehr als eine Hülle zu tragen ist, eine Maske, in die wir schlüpfen.
Ja, Verkleidungen helfen Aspekte zu entdecken und auszuleben, nur sollten wir besser selbst aussuchen, welche Masken wir tragen und uns fragen, was es denn genau ist, was wir durch Kleidung ausdrücken wollen.
Denn wir schaffen uns auch immer wieder selbst.
Aus uns, durch uns - nicht durch Firmenlogos.

Donnerstag, 1. September 2011

Randbemerkung zur Philosophie - oder: Mischmasch

Nein, ich habe nicht studiert und so gerne ich manchmal auch Germanistik und/oder Philosophie studieren möchte, ich kann es mir einfach aufgrund der Ressourcen nicht leisten.
(Ganz allgemein, wenn mein Lebensunterhalt gesichert wäre, eben das Materielle, ich wüsste sehr wohl einiges mit mir und der Zeit anzufangen. [*])
Dennoch glaube ich, dass man in der persönlichen Weiterbildung, im Suchen nach Antworten, in dem Glück manches zu finden, das einen zu präziseren Fragen bringt, die etwas mehr verstehen lassen, nun, ich glaube, dass wir Liebende von Wissen, Suchende nach Weisheit sind und das sehr wohl das eigene, wenn auch unsystematische Studium einen weiterbringt.
Autodidakt bin ich auch nicht, ich habe eine gute Allgemeinbildung mitbekommen, wofür ich der Schule und der Familie und vielen Autoren sehr dankbar bin. Zudem sehe ich in diesem wahrhaftigen Autodidakten jemanden, den ich wesentlich mehr achte als einen unreflektiert Studierenden.
Denn dieser Begriff, der Reflektion, des Versuchs zu verstehen, was einem Sinne und Erlebnisse mitgeben, was man fühlt und denkt, dies ist für mich elementar.
Ein Element, auf dem so vieles fusst, eine Basis für mein Leben und eine Art universelle Frage, mit der ich zu verstehen versuche. Das ich in vielen Bereichen für mich „anwende“.
Reflektion kann das Mitgefühl für andere stärken, macht einem die Menschlichkeit bewusster und dieses Allzumenschliche, die „Fehler“, die wir haben.
Kommt das Herz dazu, werden wir vielleicht auch bei anderen nachsichtiger.
Mag sein, dass diese Definition unwissenschaftlich oder gar falsch ist… sie ist wahrscheinlich nur aus dem Hintergrund der durch mein Leben entstandenen Denkmuster zu verstehen, eben diese individuelle Sprache, die wir doch alle Entwickeln, je nachdem in welchen Kreisen wir uns bewegt haben, welchen Fachjargon wir gewöhnt sind, mit wem wir geredet haben (Student oder Zenmönch können – aber müssen nicht – sich sehr unterschiedlich ausdrücken.
Zudem habe ich von herzensweisen [**] Menschen, die sich einfach ausdrücken, manchmal mehr gelernt und mehr an Verständnis gelernt.
Es sind eben diese Flüge des Geistes, die so wichtig für mich sind, reine Gedankenritte wie mystische Erfahrungen.

Aber ganz grundsätzlich, das was ich produziere ist nicht so ausgereift und ausgearbeitet, daher würde ich auch wirklich nie den Begriff Philosophie dafür verwenden, das wäre schlichte Anmassung. Dafür habe ich vor den Denkern zu grossen Respekt.


[*] Arbeit und etwas zu schaffen ist eben mehr als die blosse Erwerbsarbeit. Allerdings müssen eben Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Kleidung, Obdach zuerst einmal erfüllt sein.
(Und ja, einige wie Diogenes haben es anders gesehen, deswegen finde ich ihn auch sehr krass, bei einer gewissen Bewunderung – ganz ehrlich gesagt ist für mich Sokrates immer noch einer der wichtigsten antiken Denkern, auch wenn seine Lehren ja nur in den Schriften seiner Schüler überliefert finden.

[**] Weisheit ist für mich etwas so viel grösseres als Wissen, denn sie hat mit Verstehen und Verständnis zu tun, hier sind Wörter nicht so wichtig, sie sind nur Hülsen, etwas auszudrücken.
Herzensweise beruht eben teils – für mich – auf dem Begriff der Herzensbildung.
Einer Bildung, die aus der Tiefe, dem Individuum selbst kommt, dem eine intellektuelle Karriere vielleicht verwehrt war, aber um so mehr verstehen kann.
Vielleicht aus der Erfahrung eines Lebens.
Aus dem Bewusst-sein.

Montag, 15. August 2011

Duden und die Schlieren (und Farben)

Kleines Detail am Rande, ich gebe nur unvollkommen Gehörtes wieder, was mir leid tut...

Konrad Duden wurde Ende des 19. Jahrhunderts die kreative Vielfalt der deutschen Rechtschreibung zuviel, zu unklar war sie und es war ihm ein Anliegen, eine klare Regelung zu finden.
Er sammelte also klare Angaben in einem Nachschlagewerk, unter seinem Namen ist auch heute noch in unseren Bücherregalen, auf CD-Roms, im Internet und handlichen Immer-Dabei-Sei-Elektronik-Dingern zu finden - eben der sprichwörtliche Duden.
Das Ganze ist in zwölf Bänden und x Auflagen zu finden, gerade in den letzten Jahren, nachdem ordentlich rechtschreibreformiert wird und die Menschen endgültig verwirrt sind.
Vor allem wird es für die Kinder immer schwieriger, denn nun genau zu wissen, wie man den schreibt, wie man es lernt und mancher Hausaufgabenhelfer mag sich das Haar raufen.

Jedenfalls sitz ich hier, hab da Eindrücke und Gedanken über Wissen zusammen gefasst, fand diesen wunderbaren Titel - Schlieren - der dieses schwer in Wörter zu pressende Kribbeln beschreibt... ganz verzweifelt plötzlich, weil ich nun vollkommen verunsichert war, wie es denn nun geschrieben wird - und es war grad nichts greifbar, das mir Sicherheit bei diesen Schlieren gab.
Denn mich wurmt es, dass meine Rechtschreibung immer schlechter wird, je mehr ich mich damit befasse, je mehr Möglichkeiten ich habe, mich schlau zu machen.

Ist Schlieren nun das richtige Wort, für dieses Phänomen am Fenster, wenn Regen über die Scheibe läuft und sich immer neue Bahnen sucht und sich gar das Licht in Farben spaltet, wenn sich die Sonne zwischen den Wolken hervortraut? Eben dieses Ding, wenn die Sicht zugleich klarer wird und sich verschwommen zeigt, weil durch den Film, die Schlieren, plötzlich alles anders aussieht, neu, unsere Faszination gewinnt...
Oder ist Schlieren denn nun ein Ort, dessen Name ich auf Zugreisen zu oft weiss auf blau gesehen habe und nun nicht mehr weiss, wie es richtig heisst und geschrieben stehen sollte?

Keine Ahnung, doch mir kommt es vor, dass Wissen Inspiration ist, die solchen Schlieren gleicht, zart und vergänglich und als scheinbar ewiger Moment, der die Farben des Regenbogens hervorbringt, die uns die Wissenschaft mit Lichtbrechung beschreibt und uns ein ganzes Spektrum eröffnet.

Trotzdem sind Schlieren von Öl in Pfützen doch ein staunenswerter Anblick, der uns an so vieles erinnern kann.
Oder ein verzaubertes Fenster, oder hauchfein kaum Greifbares.

- und nein, ich bin nicht besoffen, ich habe mich nur der Philosophie und Hannah Arendt im Speziellen gewidmet und bin trunken von neuen Horizonten!

Freitag, 12. August 2011

Das Ding mit der Liebe

Meine Umgebung habe ich ja damit genervt, wie sehr ich mich verliebt hatte, genoss einige gestohlene Stunden mit ihm, fand es nicht so passend.
Dennoch, es lässt sich nicht kontrollieren, dieses Gefühl.
Kitschig-romantisch wie ich bin, finde ich aber immer noch, dass Liebe ohne Bedingung sein sollte.
Weswegen ich mich sehr für ihn freue, dass er jetzt eine neue Liebe gefunden hat.

Randbemerkung

Ja, auch wenn ich erst in den Dreissigern bin, staune ich darüber, wieviele Erkenntnisse sich im Laufe der Zeit geändert haben, welche Veränderungen ich gesehen habe, wie sehr sich die Welt gewandelt hat.
Zugleich bin ich mir der ganzen Hoffnungen, die beispielsweise mit dem Fall der Mauer, die Hoffnung auf eine bessere, gerechte Welt verbunden waren.
Wie schrecklich war auch die Ernüchterung von mir Teenager, als sich abzeichnete, dass es eben kein Happy-End sein würde, sondern dass es nur unter anderen Vorzeichen mit vielen ähnlichen Fehlern und Allzumenschlichem weitergehen würde.
Und trotzdem, immer noch, jeden Tag, lohnt es sich, wieder einmal zu kämpfen, zumindest für die eigenen Rechte und die Rechte anderer Menschen einzustehen.
Denn wohin kämen wir, dass wir unsere Teil-Freiheit aufgeben - aus Faulheit oder Bequemlichkeit? - während andere ihr Leben im Kampf für Freiheit (bzw. alleine für die Hoffnung auf Freiheit) lassen.
Nur eben, jetzt im Angesicht der "arabischen" Revolutionen zeigt sich wieder, dass nicht heute auf morgen ein Paradies auf Erden anbricht, Gerechtigkeit und Nahrung für alle wachsen.
Einfach, weil das Leben nicht schwarz-weiss ist.

Aber versprochen, ich hör jetzt auf, ich predige ja schon wieder.

Antworten

Immer wieder glauben wir, dass wir jetzt endlich und endgültig die Welt, den Kosmos erklären können. Die Zusammenhänge mit den neusten Erkenntnissen, den neusten religiösen Schriften, den neusten politischen Theorien verstehen, ja, höchstens nur noch ein Detail fehlt...
Plötzlich, einige Jahre später das grosse Erstaunen, wenn plötzlich etwas Neues scheinbar Gewusstes in neues Licht rückt.
Dinge eben plötzlich ganz anders aussehen kann, erweiterte oder andere Zusammenhänge hergestellt werden.
Auch das ist wohl etwas, das sich nie ändert, mit neuen Techniken, neuem Wissen, entstehen neue Fragen - das ist auch gut so, denn wohin kämen wir, wenn wir nicht mehr Staunen würden?

Allerdings bedeutet dies nicht, dass deswegen Ethik beiseite gelassen werden kann, denn dies ist immer auch wichtig, dass eben die Theorien mit der realen Welt verbunden sind und sie ja für immer verändern können. Denn viele kleine Bereiche bilden ein grosses Ganzes, ein Gleichgewicht, das respektiert werden sollte.

Nicht um neue Antworten und Formulierungen zu verhindern, sondern es zu ermöglichen.

Samstag, 6. August 2011

Nachtrag zum "was gibt's Neues?"

Die Tatsache, dass man manchmal verflixt noch mal an sich verzweifeln könnte, soll NICHT heissen, dass man den Selbstzweifeln oder mehr der Verachtung der allzumenschlichen Züge an sich verlieren soll.
Es ist manchmal nur einfach ein ehrliches Gefühl, das aufkommt, eine Reaktion auf die eigene Verzweiflung, manches/vieles nicht zu schaffen.
(Das kann im Laufe der Zeit schon einiges sein.)

Eine gewisse Gelassenheit Menschen gegenüber - somit auch sich - tut einfach gut und bedeutet eben auch, diese gern zu haben.
Das heisst eben auch, man darf sich gern haben.

Darf und SOLL!

Sonntag, 5. Juni 2011

Randbemerkung

Quellen unseres Wissens... wir erfahren jeden Tag sovieles, Informationen überschwemmen uns - da wäre es manchmal sehr angebracht uns zu fragen, aus welcher Quelle eine Information kommt.
Wiederholen Medien immer denselben Bericht, so entstehen ja auch die "Enten" in Zeitungen, oder sagen unterschiedliche Reporter oder gar unterschiedliche Lager ähnliches?
TJa, da wird es eben schwierig, wichtig ist wohl, nicht einfach nachzuplappern und eben auch mal zu hinterfragen, sich durch Recherche, sei es in Buch, Dokumentationen oder Internet schlau zu machen und da Zeit und Verstand zu investieren, erwachsen und reif (so altmodisch das klingt), sich eine eigene Meinung zu bilden.

Böse wie ich bin möchte ich hier ein Beispiel anbringen, wieviel Unterhaltung braucht es in wissenschaftlichen Sendungen... sind die Fakten denn nicht spannend genug und muss alles immer so verkürzt sein?
Ein positives Beispiel sehe ich immer wieder mal - wie gerade eben - und es wird mir sehr bewusst wie grottigschlecht so manche Sendung ist.
Es braucht nicht immer die Tränendrüse und eine dramatische Story, um Wissenschaft fassbar zu machen. Vernünftige, nicht zu kurz greifende Erklärungen helfen da sehr wohl weiter.
Als positives Beispiel möchte ich eine "Berieselung" durch nano oder eben Sendungen auf arte oder 3sat empfehlen.
Nein, nicht unkritisch oder dann nachplappernd, sondern um zu staunen und den immer neuen Aspekten des Lebens auf den Grund zu kommen.
Natürlich läd eine Büchereule wie ich zu Lektüre in der nächsten Bibliothek oder einem wissenschaftlichen Magazin, selber denken hilft aber auch.

Sonntag, 1. Mai 2011

Flut (Beltaine)

Lebensfreude... auch in schwierigen Zeiten... das ist etwas, das ich vor Jahren von einer Freundin gelernt habe, die diese, Fürsorge, Liebe und Freundschaft noch im Angesicht des Todes gezeigt hat und sich um andere gekümmert hat, ohne sich selbst zu vergessen, sie fehlt mir, aber ihr "Erbe" und diese Freundschaft stärkt mich noch heute... egal das es nicht Samhain ist, es passt auch und gerade zum heutigen Fest.
Kaum zu glauben, dass sie schon drei Jahre tot ist. Dennoch ist sie bei mir.

Kleine Anmerkung zum Titel:
Beltaine gilt ja als die Flut der Lebenskraft/Energie etc.
während Samhain manchmal als Ebbe bezeichnet wird

Samstag, 30. April 2011

philo-liebesrausch

Die Fähigkeit zu lieben, ist ein Geschenk,
manchmal bitter,
dennoch schön


Sie wird nicht weniger, wenn man/frau viel geliebt hat oder viele liebt, wächst, wenn sie nicht an andere gebunden wird, als alleiniges Ziel des Glücks.
Irgendwie bedeutet dies grad auch Freiheit:
Lieben zu dürfen, diese Liebe der Welt und Menschen entgegen zu bringen und zu sehen, wieviel doch hier in und um uns ist - Lebenskraft
Auch das ist Liebe, selbst wenn sie manchmal scheinbar alle Kraft aufzehrt


Ähem, nein, ich bin nicht auf irgendwas ausser Beltaineenergien...

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