Montag, 15. August 2011

Duden und die Schlieren (und Farben)

Kleines Detail am Rande, ich gebe nur unvollkommen Gehörtes wieder, was mir leid tut...

Konrad Duden wurde Ende des 19. Jahrhunderts die kreative Vielfalt der deutschen Rechtschreibung zuviel, zu unklar war sie und es war ihm ein Anliegen, eine klare Regelung zu finden.
Er sammelte also klare Angaben in einem Nachschlagewerk, unter seinem Namen ist auch heute noch in unseren Bücherregalen, auf CD-Roms, im Internet und handlichen Immer-Dabei-Sei-Elektronik-Dingern zu finden - eben der sprichwörtliche Duden.
Das Ganze ist in zwölf Bänden und x Auflagen zu finden, gerade in den letzten Jahren, nachdem ordentlich rechtschreibreformiert wird und die Menschen endgültig verwirrt sind.
Vor allem wird es für die Kinder immer schwieriger, denn nun genau zu wissen, wie man den schreibt, wie man es lernt und mancher Hausaufgabenhelfer mag sich das Haar raufen.

Jedenfalls sitz ich hier, hab da Eindrücke und Gedanken über Wissen zusammen gefasst, fand diesen wunderbaren Titel - Schlieren - der dieses schwer in Wörter zu pressende Kribbeln beschreibt... ganz verzweifelt plötzlich, weil ich nun vollkommen verunsichert war, wie es denn nun geschrieben wird - und es war grad nichts greifbar, das mir Sicherheit bei diesen Schlieren gab.
Denn mich wurmt es, dass meine Rechtschreibung immer schlechter wird, je mehr ich mich damit befasse, je mehr Möglichkeiten ich habe, mich schlau zu machen.

Ist Schlieren nun das richtige Wort, für dieses Phänomen am Fenster, wenn Regen über die Scheibe läuft und sich immer neue Bahnen sucht und sich gar das Licht in Farben spaltet, wenn sich die Sonne zwischen den Wolken hervortraut? Eben dieses Ding, wenn die Sicht zugleich klarer wird und sich verschwommen zeigt, weil durch den Film, die Schlieren, plötzlich alles anders aussieht, neu, unsere Faszination gewinnt...
Oder ist Schlieren denn nun ein Ort, dessen Name ich auf Zugreisen zu oft weiss auf blau gesehen habe und nun nicht mehr weiss, wie es richtig heisst und geschrieben stehen sollte?

Keine Ahnung, doch mir kommt es vor, dass Wissen Inspiration ist, die solchen Schlieren gleicht, zart und vergänglich und als scheinbar ewiger Moment, der die Farben des Regenbogens hervorbringt, die uns die Wissenschaft mit Lichtbrechung beschreibt und uns ein ganzes Spektrum eröffnet.

Trotzdem sind Schlieren von Öl in Pfützen doch ein staunenswerter Anblick, der uns an so vieles erinnern kann.
Oder ein verzaubertes Fenster, oder hauchfein kaum Greifbares.

- und nein, ich bin nicht besoffen, ich habe mich nur der Philosophie und Hannah Arendt im Speziellen gewidmet und bin trunken von neuen Horizonten!

Schlieren

ein sanfter Kuss
auf blanker Stirn
ist Wissen als Geschenk,
das weite Welten eröffnet
es hinter geschlossenen Augen
sehend kribbeln lässt
um einen selbst neu zu gebären
und Herz zum Verstand fügt
Und träumend Weisheit bringt

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