Freitag, 3. Dezember 2010

gefunden bei ... Christoph Marzi

"Fragen Sie nicht!"

Diese immer wiederholte Floskel von Wittgenstein, dem Alchemisten zieht sich durch das Buch "Lycidas" von Christoph Marzi und spiegelt einen solchen Moment bedeutungsvoller Stille wieder, angefüllt von Nicht-Gesagtem, Nicht-Aussprechbaren in unserer zu laut gewordenen Welt, die so vieles totquasselt, eine ganz besondere Melancholie, um bitteres Wissen.
zuviel gewusstem
Ein Ausspruch, der zum Zeichen einer tiefen Verbundenheit im Laufe des Buches wird, immer wiederkehrt - ich finde gekonnt und reizvoll herausfordernd.

Ach ja, ich frage sehr wohl und sehr gerne - ich kann da echt eine Nervensäge sein, es bewusst sein.

Melancholischer Zauber

Hungrig nach poetischen Worten bin ich geworden...
etwas, das tiefes Ziehen in meiner Brust und flatternde Lider über wahrheitsfeuchten Augen bildet.

Immer wieder suche ich sie.
Manchmal finde ich sie in all meiner Lektüre

Ach, es gibt Bücher, die lassen die Seele und Leidenschaft (fürs Bibliophile) Erglühen,
schaffen düstere Welten, sinnliche Eindrücke,
dass aus dem schwarzen Buchstaben auf weissem Grund
Gerüche, Bilder, Farben, Geschmäcker
und Sehnsucht hervortreten...

Ach, wieder einmal habe ich es gefunden, auf den ersten Seiten des gerade angefangenen Buches von Christoph Marzi "Lilith", mitreissend, voller Wehmut, eine Melancholie der uralten Metropolen und ich erinnere mich mit dieser keimenden Sprache, der Kraft, die mich beim ersten Band "Lycidas" schon so berührt hat...

Ja, meine ganze Haut fühlt sich unendlich lebendig an, nachdem ich die ersten Worte gekostet habe...
welch Zauber... welch Zauber...

Rezensionen

... sie fehlen ja in den letzten Einträgen - das hat einen bestimmten Grund; ich habe mich bei www.lovelybooks.de angemeldet, einer Onlinelesercommunity und schreibe dort in letzter Zeit meine Rezensionen, wenn auch kürzer und anders als hier.

Die werde ich aber teilweise in veränderter Form dann auch hier ins Blog stellen. Denn hier schreibe ich anders, assoziativer, vielleicht auch ein wenig tiefer.

Ist neben mehr Blog schreiben und allgemein Kreativität ausleben eines meiner nächsten Ziele.

Wiederkehr von Themen

Ja, es gibt Lektionen im Leben, die immer wiederkehren, Themen, die man immer wieder bearbeitet und immer wieder neu erlebt, um vielleicht in der Spirale des Lebens weiterzukommen, dem Labyrinth im alten Sinn eines einzigen verschlungenen Weges (kein Irrgarten!!!), was da ja bedeutet, dass alles dazu gehört und alles einen weiterbringt.


Mein momentanes Thema ist die Abnabelung

Wieder einmal von den Eltern, deren Stütze in der Krise zu einem kontrollierenden Einfluss wird.

Die Abnabelung vom einer (gescheiterten) Beziehung, von der man sich emotional abhängig gemacht hat.

Abnabelung von einer Gesellschaft, die einen durch Meinungsmache manchmal runterdrückt, De-press-ion - eben hin zu eigenen Wegen und dafür (für sich selbst als Individuum) einstehen.

Emanzipation von der (Über-)Emanzipation
(Ich habe wirklich viel der extremeren feministischen Bücher gelesen und mich auch davon einschüchtern lassen, obwohl sie mir damals halfen zu wachsen und das NEIN zu lernen.)

Abnabeln, um sich selbst nicht zu erwürgen mit der Nabelschnur, die man doch längst nicht mehr braucht.
Sprich: Weiterwachsen ausserhalb

Äh, wo geht's hier nach draussen und wo drin bin ich?!? *schmunzel*

Wehmut II

Lustvoll liegt die Melancholie neben mir im Bett
in den langen, stillen Stunden der Nacht
lebendig wie seidiger Geschmack auf der Zunge
wenn die Welt so ruhig
ich so wach
das Herz so träumend


(ist von mir, also copyright eulchen 12/2010)

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