Dienstag, 24. Januar 2012

Dunkelheit und Innenschau - und Begegnung

Ja, lange habe ich nicht mehr geschrieben, doch ich war sehr durch die Winterzeit, die kurzen Tage, die langen Nächte eingebunden.

Traditionell ist dies ja eine bewegte Zeit, ab der Wintersonnenwende heisst es, dass die "Wilde Jagd" durchs Land streift.
Während 12 Nächten, in der Geister, Gelebthabende und andere, die nicht auf dieser Ebene leben, übers Land ziehen. Die Kräfte der Natur frei sind.
Dieses ungezügelte, mysteriöse Treiben von Stürmen und den Schatten langer Nächte wurde von unseren Vorfahren als das mystische Jagen im Gefolge eines Gottes (meist Wotan) oder einer Göttin (oft Holla oder Perchta) gesehen.

Auf jeden Fall kann ich sagen, dass es für mich eine Zeit war, meinen Gefühlen nachzugehen, nachzudenken, Niederlagen einzustecken und halbwegs zu verarbeiten, was nun wirklich nicht einfach war und leider bekomme ich so in letzter Zeit ein bisschen viele davon.
Also heisst es, verstehen versuchen, Erfahrungen reflektieren und wenn es geht, aus dem Ganzen zu lernen.
Auch dies ist wichtig, den Alltag auch zu verstehen und vielleicht eigene Muster zu erkennen.
Um sie zu ändern, neue, bessere Wege oder zumindest Richtungen zu schaffen.
Schritt um Schritt eben, nachdem man/frau wieder aufgestanden ist.

In dieser Zeit habe ich auch viel gelesen, sehr viel, Biografien von starken Frauen wie Mari Curie oder Hannah Arendt, von historischen Persönlichkeiten wie Luther oder Karl V, aber auch Märchen und Sagen, Mytholgie aus Büchern.
Ich habe Bilder versunken studiert, habe Bücher über Maltechniken gewälzt, manches ausprobiert auf Papier und Leinwand.
Einen Hexenschuss hatte ich mir zugezogen und drei Wochen drunter gelitten, dabei mich immer wieder behandelt, Übungen gemacht und noch mehr mentalen Balast angeguckt und aussortiert.
Pläne habe ich geschmiedet und verworfen, andere umgesetzt.

Irgendwie kam ich wieder bei mir an, nach einer Reise durch mich, eine Reise durch meine Psyche, durch den manchmal schmerzenden Körper, durch die Welten des Geistes.

Es war eine Zeit der Begegnungen, in denen ich wieder einmal nur staunend vor der Natur stand, spürte, überwältigt war von diesem wundervollen Netz und magischen Zusammenspiel.
Ich durfte in den letzten Wochen auch immer wieder mit Menschen zusammensitzen, reden, diskutieren, sich gut fühlen, mal blödeln, mal tiefgründiges erörtern und sich dabei angenommen fühlen, jedeR den anderen achtend.
Um diese bin ich sehr dankbar und es freut mich immer wieder, wenn eine gute Runde zusammenfindet, geliebte Menschen, Freunde, noch Unbekannte...
So ergeben sich immer wieder Möglichkeiten Neues zu lernen, von der Welt zu hören und den Horizont zu erweitern.

Mir wurde aber auch bewusst, wie hart Worte harsch ausgesprochen zur falschen Zeit sein können und wie man, frau, nun eben ich, Menschen verletzten kann.
Auch das hat mit der Innenschau zu tun, denn manches Gefühl, das wichtige sich abzugrenzen, Wut über eine überwältigende Situation, sie können einen zu starken Reaktionen bringen. Die manchmal übers Ziel hinausschiessen.
An die falsche Adresse gelangen oder nur einen Aspekt weitergeben.
Auch aus diesem Bedürfnis von Grenzen ziehen, dem blossen Reagieren, daraus lernen wir.

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